In 11 Kiezen war das Kiezblocks-für-Mitte-Team bereits unterwegs, um interessierten Anwohnenden die Kiezblockentwürfe für ihre Nachbarschaften vorzustellen. Die Mobilitätsplaner*innen zeigen erste Ideen, wie der Verkehr in den Kiezen neu organisiert werden könnte, und stellten diese zur Diskussion. Welche Maßnahmen können sich die Anwohnenden für ihre Nachbarschaft gut vorstellen, welche nicht? Es war auch Raum für Fragen zum Thema Kiezblocks und allgemeine Hinweise.
Zum Bergfest gibt es nun erste Eindrücke von den einzelnen Kiezspaziergängen:
Malplaquetkiez
Ähnlich wie in der Online-Beteiligung bestand ein großes Interesse an diesem Kiez. Mit 45 Teilnehmenden starteten wir in die Vorstellung des ersten Entwurfs. Neben Anwohnenden und Vertreter*innen der Kiezblock-Initiative aus dem Kiez waren auch Vertreter*innen der BVV Mitte und des örtlichen Polizeiabschnitts dabei. Von den Teilnehmenden haben wir viele wertvolle Hinweise bekommen, u. a. zur gefährlichen Kreuzung Liebenwalder Straße/Hochstädter Straße und zu der Lärmbelastung durch Rasende, vor allem in den Abend- und Nachtstunden.
Kameruner Straße
Am Kiezspaziergang in der Kameruner Straße nahmen rund 70 Anwohnende und Interessierte teil. Dabei wurden zahlreiche Hinweise und Anregungen gesammelt, etwa zur aktuell wegen Umbaus geschlossenen Anna-Lindh-Schule und zur als gefährlich und unübersichtlich empfundenen Einmündung in die Kameruner Straße ausgehend von der Müllerstraße. Besonders oft genannt wurden Probleme mit der Verkehrssicherheit, etwa das Missachten von Tempolimits und Verkehrsregeln durch Auto- wie auch Fahrradfahrende sowie unsichere Querungsmöglichkeiten für Zufußgehende. Stimmen aus aller Altersgruppen und Verkehrsteilnehmenden fanden Gehör.
Schillerpark Süd
Am dritten Kiezspaziergang nahmen rund 20 Personen teil, die vor allem den starken Durchgangsverkehr und unübersichtliche Kreuzungsbereiche kritisierten. Vor allem der Übergang von der Türkenstraße in den Schillerpark, den viele Schulkinder nutzen, wurde als gefährlich eingeschätzt. Es wurde der Wunsch geäußert, durch eine generelle Reduktion von Parkplätzen und eine Parkraumbewirtschaftung Platz für Lieferzonen, E-Ladesäulen und Handwerksparkplätze zu schaffen. Mehrfach beobachteten die Teilnehmenden, wie Autos unerlaubt die durch Poller geschützte Fahrradstraße in der Ungarnstraße befuhren. Begleitet wurde der Spaziergang von einem Team der RBB Abendschau, die Ausstrahlung erfolgte am Sonntag, den 04.05., um 19:30 Uhr.
Grenzstraße
Am Kiezspaziergang durch den Grenzstraßenkiez nahmen circa 60 Personen teil. Es gab einen engagierten, konstruktiven und respektvollen Austausch unter den Teilnehmenden. Viele waren schon in anderen Nachbarschaftlichen oder Berlinweiten Initiativen tätig. Es wurde immer wieder Kritik an den bereits umgesetzten Maßnahmen, beispielsweise den Zebrastreifen, geäußert, da diese laut den Anwohnenden nicht an den richtigen Stellen gesetzt wurden und von Autofahrenden nicht berücksichtigt werden. Der Zebrastreifen an der Neuen Hochstraße, Grenzstraße wurde als besonders gefährlich benannt. Mehrmals wurde das kontinuierliche Überschreiten des Tempolimits als gefährlich und störend erwähnt und das Kopfsteinpflaster als Lärmbelästigung, vor allem durch die rasenden Autos, eingestuft.
Gesundbrunnen
Am Kiezspaziergang im Gesundbrunnen Kiez nahmen circa 20 Personen teil. Thematisiert wurden vor allem unsichere Kreuzungsbereiche zum Beispiel an der Ecke Swinemünder Straße / Ramlerstraße. An allen Kreuzungen sollte die Querung für zu Fuß Gehende erleichtert und sicherer gemacht werden. Außerdem wurde die Durchfahrt durch den Kiez besprochen, der in Teilen der Graunstraße mit einer hohen Parkbelastung durch Nicht-Anwohnende am Abend und Nichteinhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung einhergeht. Von den Teilnehmenden wurden Verkehrsberuhigungsmaßnahmen wie Gehwegvorstreckungen und Moabiter Kissen den verkehrslenkenden Maßnahmen wie Pollerreihen bevorzugt. Die Sperrung der Swinemünder Brücke für Kfz wurde sehr kontrovers aufgenommen, da dies eine wichtige Querung der Gleise darstellt.
Uferstraßenkiez
Beim Kiezspaziergang im Uferstraßenkiez waren ca. 25 Personen anwesend. Ein wichtiges Thema für die Anwesenden war der erhöhte Kfz-Durchgangsverkehr entlang der Schönstedtstraße, Martin-Opitz-Straße und Gottschedstraße und die unübersichtliche Kreuzung Martin-Opitz-Straße/Gottschedstraße. Ebenso wurde die Wiesenstraße, wenn dort keine Baustelle ist, als Hauptdurchgangsroute für Kfz benannt. Daher wurden die Pollerreihen an den Kreuzungen der Martin-Opitz-Straße mit der Uferstraße bzw. mit der Gottschedstraße und an der Kreuzung Uferstraße/Wiesenstraße begrüßt. Besonderes Potenzial wurde in den Brücken an der Uferstraße an den benannten Kreuzungen gesehen, welche nach der Umsetzung der Maßnahmen an Aufenthaltsqualität gewinnen könnten. Vor allem an der Gottschedstraße wurde über Maßnahmen, die den Kfz-Verkehr verlangsamen könnten, diskutiert. Zur Sprache kamen Verschwenkungen der Fahrbahn durch unterschiedliche Ausrichtung der Parkreihen und Moabiter Kissen. Die Maßnahmen vor dem Amtsgericht wurden ebenfalls positiv aufgenommen.
Soldiner Kiez West
Am siebten Kiezspaziergang nahmen rund 25 Personen teil. Vor allem wurde die vielen unübersichtlichen Situationen in der Koloniestraße thematisiert. Zwar gibt es hier bereits verschiedene Maßnahmen wie Moabiter Kissen und Gehwegvorstreckungen, dennoch wird die Geschwindigkeit oft überschritten oder wildgeparkt. Insbesondere durch das Falschparken entstehen unübersichtliche Stationen an Übergängen. Neben den angedachten Maßnahmen wurden weitere in der Nähe des S-Bahnhofs Wollankstraße vorgeschlagen. Hier gibt es Bedarfe nach sicheren Überwege zur S-Bahnstation.
Soldiner Kiez Ost
Zu dem Kiezspaziergang Soldiner Kiez Ost kamen rund 25 Personen. Es wurde vor allem der Kfz-Durchgangsverkehr auf der Steeger Straße und die Verkehrssicherheit auf der Soldiner Straße und Grüntaler Straße diskutiert. Die Teilnehmenden wünschten sich vor allem sichere Überwege und Kreuzungen und Maßnahmen, die die Geschwindigkeit von Kfz-Verkehr vor allem auf der Soldiner Straße auf die maximal erlaubten 30 km/h reduzieren. Ein wichtiges Thema für einige Anwesenden war die Parkraumsuche und wie diese durch die Maßnahmen beeinflusst werden würde.
Böttgerblock
Am Kiezspaziergang im Böttgerblock nahmen rund 10 Personen teil. Vor allem wurden Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Bastianstraße und der Böttgerstraße thematisiert. Dabei sprachen sich viele der Teilnehmenden für eine Pollerreihe in der Bastianstraße aus. Zwar gibt es hier bereits verschiedene Maßnahmen wie Moabiter Kissen und Gehwegvorstreckungen, dennoch wird die Geschwindigkeit oft überschritten oder wildgeparkt. Auch in der Kolberger Straße wurden verkehrsberuhigende Maßnahmen vorgeschlagen. Zudem wurden verschiedene Gefahrenstellen z. B. vom Panke-Radweg zur Gerichtsstraße benannt oder auch das Wildparken an Fußgängerüberwegen in der Wiesenstraße. Neben den angedachten Maßnahmen wurden weitere in der Nähe des S-Bahnhofs Wollankstraße vorgeschlagen. Hier gibt es Bedarfe nach sicheren Überwege zur S-Bahnstation.
Brunnenstraße West
Am Kiezspaziergang Brunnenstraße West nahmen rund 20 Personen teil. Für die Anwesenden wichtige Themen waren der Straßenraum der Hussitenstraße und das sichere und bequeme Fahrradfahren. Beispielsweise wurde die Maßnahme an der Kreuzung Hussitenstraße/Voltastraße für sinnvoll erachtet. Zusätzlich sollte die überdimensionierten Kreuzungsbereiche sicherer werden und die Möglichkeit, den versiegelten Straßenraum zu Gunsten von mehr Grün zu verringern, näher betrachtet werden. Die Schulzonen wurden begrüßt. Es wurde sogar von einer vergangenen Idee berichtet, einen „gemeinsamen Schulhof“ auf der Strelitzer Straße zu errichten. Der Kfz-Verkehr auf der Usedomer Straße wird v.a. nachts durch Rasende als gefährlich wahrgenommen.
Arkonaplatz
Etwa 50 Personen sind mit uns auf einem Spaziergang durch den Kiez rund um den Arkonaplatz gegangen. Teilnehmende aus der Nachbarschaft erläuterten, dass insbesondere durch Elterntaxis im Umfeld der Schulen und Kitas im Kiez gefährliche Situationen entstehen. Der Vorschlag zur Errichtung einer Schulstraße vor der Grundschule am Arkonaplatz kam vor allem bei den Schüler:innen selbst gut an, die dort oft gefährliche Situationen und Geschwindigkeitsüberschreitungen erleben. Mehrfach wurde der Wunsch laut, auch die Nachbarkieze mitzudenken. Teilnehmende betonten auch, dass der Erfolg der Maßnahmen evaluiert und gegebenenfalls nachgesteuert werden sollte, sofern sich Verkehr durch die Maßnahmen in andere Nebenstraßen verlagern sollte.
Weitere 11 Termine für Spaziergänge durch insgesamt 14 Kieze liegen noch vor uns – sei dabei und komm mit den Planer*innen und anderen Anwohnenden in den Austausch! Alle Termine und Treffpunkte findest du unter Mitmachen.

Falls dir der Termin für den Spaziergang durch deinen Kiez nicht passt, musst du dich nicht ärgern: Deine Hinweise zum Kiezblock-Entwurf für deine Nachbarschaft kannst du anschließend auch in einer zweiten Online-Beteiligung einbringen.